Biodiversitätskonferenz: Schweiz präsentiert erfolgreiche Umsetzungsbeispiele

Bern, 25.10.2010 - Die Schweizer Delegation an der Biodiversitätskonferenz in Nagoya (Japan) stellte am 25. Oktober 2010 den Medien vier Vorschläge der Schweiz für die Erhaltung der Biodiversität auf der Welt vor. "Die Erfahrung zeigt, dass das Prinzip des Zugangs und der Aufteilung der Vorteile aus der Verwendung von genetischen Ressourcen funktionieren kann. Wir hoffen, dass das entsprechende Protokoll, das in Nagoya verabschiedet werden soll, einen festen Rahmen für diese vorläufig freiwilligen Massnahmen bilden wird", sagte Botschafter Franz Perrez, Chef der Schweizer Delegation.

In den letzten Jahren haben Bund, Wissenschaft, NGO und Privatindustrie im Zusammenhang mit dem Prinzip des Zugangs und der Aufteilung der Vorteile aus der Verwendung von genetischen Ressourcen Bereich erfolgreiche Instrumente und Projekte entwickelt.

Marco D'Alessandro vom Bundesamt für Umwelt BAFU stellte von der Bundesverwaltung eingesetzte Instrumente vor, die garantieren, dass die Nutzung von genetischen Ressourcen, die von anderen Ländern zur Verfügung gestellt werden, mit dem Vertrag über Biodiversität konform ist. Sie integrieren die Prinzipien von Zugang und Aufteilung der Vorteile aus der Verwendung von genetischen Ressourcen. Diese Prinzipien bilden die Basis des Protokolls, das diese Woche in Nagoya verabschiedet werden soll (siehe Medienmitteilung vom 22. Oktober 2010). Solche Verfahren wurden für die Landwirtschaft, die Industrie, botanische Gärten und die wissenschaftliche Forschung entwickelt (siehe Dateianhang).

Susette Biber-Klemm, von der Akademie der Naturwissenschaften,präsentierte Strategien und Instrumente, die von der Akademie entwickelt wurden, um das Bewusstsein unter den Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen für die Prinzipien des Zugangs zu genetischen Ressourcen und der Aufteilung der Vorteile zu verbessern. Sie legte einen von der Akademie ausgearbeiteten Mustervertrag vor, der zum Ziel hat, die Verhandlungen zwischen den Lieferanten und den Forschenden zu erleichtern. Dieser Mustervertrag ist ein Beispiel für innovative Lösungen, die dank der guten Zusammenarbeit zwischen politischen und wissenschaftlichen Kreisen und durch den Einbezug des Netzes der internationalen Nutzer gefunden werden können.

François Meienberg von der Erklärung von Bern zeigte, was die Nichtregierungsorganisation zur Verbesserung des Bewusstseins der Öffentlichkeit beiträgt: Lieferantenländer genetischer Ressourcen haben das Recht auf einen gerechten Anteil an den in einem anderen Land gezogenen Vorteile. Indem die NGO mehrere Fälle bekannt machte, wo dieses Recht verletzt worden ist, wurde die öffentliche Meinung geschärft und der politische Prozess beschleunigt.

Dominique Zygmont von Syngenta stellte das Projekt "Operation Pollinator" vor, das 2009 von der Schweizer Firma in 14 europäischen Ländern lanciert wurde. Dieses mehrjährige Projekt hat zum Ziel, in den nächsten Jahren zusätzliche 10 000 Hektaren Lebensraum für bestäubende Insekten zu schaffen. In der Schweiz wurden in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Forschungsanstalt Reckenholz-Tänikon (ART) Versuche unternommen, um die besten Bedingungen für das Projekt zu ermitteln.


Adresse für Rückfragen

Botschafter Franz Perrez, Chef der Schweizer Delegation, Chef der Abteilung Internationales, BAFU, Tel. +41 79 251 90 15
Elisabeth Maret, Informationsbeauftragte BAFU, Tel. +41 79 371 62 82



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