IV: Abnahme der Neurenten 2007 – erste Auswirkungen der 5. Revision

Bern, 13.03.2008 - Die Invalidenversicherung hat im vergangenen Jahr 4 Prozent weniger Neurenten gesprochen als im Vorjahr. Der positive Trend bei der IV hat sich also auch im vergangenen Jahr fortgesetzt, ist aber erneut schwächer geworden. Das lässt darauf schliessen, dass die 4. IV-Revision ihre Wirkung nun voll entfaltet hat. Dafür gibt es bereits erste Anzeichen dafür, dass die 5. IV-Revision greift. Allein im ersten Monat seit Inkrafttreten waren bereits 200 Meldungen für die Früherfassung zu verzeichnen –ein grosser Teil davon stammte von den Versicherten selber.

Gemäss den Daten aus dem IV-Monitoring wurden im Jahr 2007 18’800 gewichtete Neurenten erfasst, 4% weniger als im Vorjahr. Somit hat sich die seit 2003 andauernde Abnahme fortgesetzt, wenn auch allmählich abflachend. Gegenüber dem Jahr 2003 mit einem Maximum von 28’200 Neurenten wird ein Rückgang um einen Drittel festgestellt. Die wahrscheinlichen Gründe für diesen Rückgang sind: allgemeine Sensibilisierung für die Probleme der IV, strengere Praxis der IV-Stellen, Abnahme des durchschnittlichen Invaliditätsgrades (wegen der Einführung der Dreiviertel-Rente), aktivere Arbeitsvermittlung und Einführung der regionalen ärztlichen Dienste.

Die Zahl der laufenden gewichteten Renten hat im Jahr 2007 gegenüber dem Vorjahr um rund 1'800 abgenommen, weil mehr Personen aus der IV ausgeschieden als neue hinzu gekommen sind. In zwei Dritteln der Fälle endete die Leistung der IV, weil die Berechtigten das Rentenalter erreichten und somit eine Altersrente erhielten. Der Rentenbestand hat sich damit weiter stabilisiert und betrug im Jahr 2007 noch 252'800 laufende gewichtete Renten.

 Besseres Umlageergebnis – trotzdem grösseres Defizit

 Die Abnahme von Neurenten und Rentenbestand spiegelt sich auch im Umlageergebnis der IV, also im Ergebnis des eigentlichen Versicherungsgeschäfts, ohne Berücksichtigung von Schuldzinsen und ausserordentlichen Effekten. Das Defizit war mit minus 1.28 Mia. Franken um 4.4 Prozent kleiner als die minus 1.34 Mia. des Vorjahres, obwohl die Leistungen der IV auf den 1.1.2007 an Lohnentwicklung und Teuerung (+2.8%) angepasst wurden. Das ordentliche Betriebsdefizit, bei dem alle Einnahmen und Ausgaben berücksichtigt sind, betrug im Jahr 2007 insgesamt 1.59 Mia. Franken, und weil in diesem Jahr der Übergang zum Neuen Finanzausgleich NFA eine zusätzlich einmalige Belastung bewirkte, erreichte das Defizit der IV im Jahr 2007 trotz abnehmendem Rentenbestand den Spitzenwert von total 2.08 Mia. Franken. 

Die Schuld der IV gegenüber der AHV ist bis Ende 2007 auf 11.41 Milliarden Franken angewachsen. 

Erste Auswirkungen der 5. IV-Revision sichtbar

Kurz nach Inkrafttreten der 5. IV-Revision am 1. Januar 2008 zeichnet sich bereits ab, dass diese Gesetzesrevision das System Invalidenversicherung in die richtige Richtung lenkt: Im Januar 2008 befanden sich bereits rund 200 Versicherte auf dem neuen Meldungsweg, der zu Früherfassung und Frühintervention führt. Diese beiden Elemente sind die wichtigsten Bausteine zur Durchsetzung des Prinzips „Integration statt Rente“. 50 Versicherte – also ein Viertel – haben sich selber bei der IV gemeldet. 80 der 200 Meldungen stammten von Arbeitgebern.



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