Berufliche Vorsorge: Finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen im Jahre 2006

Bern, 07.12.2007 - Der Bundesrat hat den jährlichen Bericht des Bundesamtes für Sozialversicherungen über die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen und der Lebensversicherer in der beruflichen Vorsorge zur Kenntnis genommen. Im Jahre 2006 hat sich die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen weiter verbessert. Die Zahl der Kassen in Unterdeckung ist um rund ein Drittel gesunken. Allerdings ist damit zu rechnen, dass die ungünstige Finanzmarktentwicklung der letzten Monate Spuren hinterlassen wird.

Das Bundesamt für Sozialversicherungen hat bei den Aufsichtsbehörden der beruflichen Vorsorge wie in den Vorjahren eine Umfrage zur Unterdeckung der Vorsorgeeinrichtungen durchgeführt. Daraus geht hervor, dass sich Ende 2006 noch 77 Kassen oder 2.6% in Unterdeckung befanden. Ende 2005 waren es noch 111 Vorsorgeeinrichtungen oder 3.4% gewesen. Bezogen auf die Bilanzsumme der Vorsorgeeinrichtungen beläuft sich die Unterdeckung auf rund 17.3 Milliarden Franken.

Bei den Kassen ohne Staatsgarantie betrug die Unterdeckung Ende 2006 noch rund 2.65 Milliarden Franken, wovon der grösste Teil auf zwei bedeutende Vorsorgeeinrichtungen mit erheblicher Unterdeckung fällt. Von diesen zwei Ausnahmen abgesehen ist das Problem der Unterdeckung bei den Kassen ohne Staatsgarantie somit weitgehend verschwunden. Bei den Kassen mit Staatsgarantie fehlten Ende 2006 rund 14.7 Milliarden Franken. Im Vorjahr waren es noch 16.3 Milliarden Franken gewesen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass viele Kassen mit Staatsgarantie einen Deckungsgrad unter 100% aufweisen, weil sie nie vollständig ausfinanziert worden sind.

Die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen hat sich 2006 demnach weiter verbessert. Im Jahre 2007 dürfte allerdings die ungünstige Finanzmarktentwicklung der letzten Monate Spuren hinterlassen. Beispielsweise wies der Pictet BVG Index 25, welcher einen Aktienanteil von 25% enthält, 2007 bis Ende November eine Performance von 1.94% auf. Viele Vorsorgeeinrichtungen benötigen infolge der Rückstellungen für die steigende Lebenserwartung und dem nach wie vor hohen Umwandlungssatz eine Rendite von mindestens 4%, um ihren Deckungsgrad halten zu können.

Die Erfolgsrechnung der 13 Lebensversicherungsgesellschaften in der beruflichen Vorsorge zeigt im Jahre 2006 leicht bessere Resultate als im Vorjahr. Dies ist vor allem auf den Einnahmenüberschuss bei den Risikoprämien für Tod und Erwerbsunfähigkeit zurückzuführen. Die Lebensversicherer dürfen keine Unterdeckung aufweisen, sie investieren deshalb stärker als Vorsorgeeinrichtungen in risikoärmere Anlagen.


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