Bundesrat verlängert Gas-Reserve für die Schweiz um einen weiteren Winter

Bern, 13.09.2024 - Die Schweizer Gas-Versorger sind für einen weiteren Winter dazu verpflichtet, eine Gas-Reserve im Umfang von 15 Prozent des durchschnittlichen, nationalen Jahresversbrauchs zu halten. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 13. September 2024 die entsprechende Verordnung um ein weiteres Jahr verlängert und auch angepasst. Auf Optionen auf zusätzliche Gas-Lieferungen wird für den Winter 2024/25 verzichtet.

Auf dem westeuropäischen Gasmarkt hat sich die Versorgungslage im Vergleich zu 2022 entspannt. Es bleiben aber Risiken für die Gasversorgung in den kommenden Jahren, etwa ein Rückgang bei den Flüssiggas-Lieferungen, Ausfälle in der Gas-Infrastruktur oder das Ende des Transitvertrags zwischen Russland und der Ukraine. Deshalb verlängert der Bundesrat die Speicherverpflichtung für den Winter 2025/26. Der Verkauf der Speicherkapazitäten für den übernächsten Winter beginnt bereits im Herbst 2024.

Analog zur EU-Regelung für Mitgliedstaaten ohne eigene Gasspeicher legt auch die Schweiz 15% ihres Jahresverbrauchs in ausländischen Speichern an. Damit beteiligt sich die Schweiz weiterhin solidarisch an der Füllung der europäischen Gasspeicher. Die fünf regionalen Gasnetzbetreiber bleiben für den vierten Winter verpflichtet, diese Reserve anzulegen. Die Mehrkosten können wieder auf die Netznutzungsentgelte überwälzt werden.

Da sich die Versorgungslage beim Gas insgesamt verbessert hat, wird auf eine Verlängerung der Gas-Optionen über den 30. September 2024 hinaus verzichtet. Die Gasbranche hatte zwar empfohlen, Optionen auf zusätzliche Gas-Lieferungen beizubehalten. Gasverbrauchende Industrie und Wirtschaftsverbände sprachen sich aber wegen der Kosten dagegen aus. Sie erachten das Risiko, das sie damit für den kommenden Winter eingehen, als vertretbar.

Die geänderte Verordnung tritt am 1. November 2024 in Kraft und ist gültig bis 30. September 2026. Die Schaffung einer Gas-Reserve ab Mai 2022 war eine Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, der im Februar 2022 begonnen hatte. Die Schweiz bezieht ihr Gas vollständig aus dem Ausland und hat keine eigenen saisonalen Speicher.


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