Armeetauglichkeit steigt, Dienstverschiebungen rückläufig

Bern, 04.03.2021 - In den Rekrutierungszentren der Schweizer Armee wurden im vergangenen Jahr 23'687 Stellungspflichtige abschliessend beurteilt. Mit 17'302 von ihnen sind leicht mehr tauglich für den Militärdienst als im Vorjahr. Des Weiteren sind 2020 bedeutend weniger Dienstverschiebungsgesuche als in den vergangenen Jahren gestellt worden.

Insgesamt erhielten 2020 in den sechs Rekrutierungszentren der Armee 23'687 (100 %) Stellungspflichtige einen definitiven Entscheid. Dabei wurden 17'302 (73 %) als militärdiensttauglich, 1'981 (8.4 %) als schutzdiensttauglich und 4'404 (18.6 %) als medizinisch untauglich beurteilt. Weitere 1'248 Stellungspflichtige wurden aus verschiedenen Gründen zurückgestellt.

Massiver Rückgang der Dienstverschiebungsgesuche

2018 begann die Umsetzung der Weiterentwicklung der Armee WEA. Dabei wurde auch ein flexibler RS-Start eingeführt, welcher es den angehenden Rekruten ermöglicht, die Rekrutierung nun bis zum vollendeten 24. Altersjahr (RS bis 25 Jahre möglich) zwischen drei und zwölf Monaten vor ihrem geplanten RS-Beginn zu absolvieren. Diese Massnahmen zeigen unerwartet grossen Erfolg. Erneut nahmen die Dienstverschiebungsgesuche stark ab. Während 2019 6'835 dienstpflichtige Schweizerinnen und Schweizer ihre RS verschoben haben, waren es 2020 noch 5'486. Dies entspricht einer Abnahme von 19 %. Im Vergleich zum Jahr 2018 wurden sogar 4'374 oder 44 % weniger Dienstverschiebungsgesuche gestellt.

Die Militärdiensttauglichkeit hat sich gegenüber 2019 um 2.1 % erhöht, diejenige für den Zivilschutz ist gegenüber dem Vorjahr um 0.9 % gesunken. Bezogen auf die Militärdiensttauglichkeit weisen die Kantone unterschiedliche Anteile auf. Diese liegen zwischen 89.7 und 62.7 %.

Rekrutierung wegen Corona angepasst

Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Rekrutierung 2020 für mehrere Wochen ausgesetzt und konnte seit Juni nur mit reduzierten Zyklen weitergeführt werden. Trotz dieser erschwerten Bedingungen gelang es, die RS-Starts vom Sommer 2020 und Winter 2021 genügend zu alimentieren.

Im Jahr 2020 wurden insgesamt 412 Frauen für eine Rekrutierung der Armee aufgeboten. Davon wurden 379 definitiv beurteilt, 345 konnte eine Funktion in der Armee zugeteilt werden. Dies entspricht einer Tauglichkeit von 91 %. Ferner wurden 72 (93.5%) Frauen dem Zivilschutz und 26 (96.3%) Frauen dem Rotkreuzdienst zugewiesen sowie 71 (93.4%) Frauen für einen friedensfördernden Einsatz empfohlen. Von den Frauen, die im Jahr 2020 ihren Grundausbildungsdienst in der Armee leisteten, haben auch 120 eine Kaderbeurteilung II (für angehende höhere Unteroffiziere und Offiziere) absolviert. 95 (79.2%) haben eine positive, 21 (17.5%) eine bedingte und nur 4 (3.3%) eine negative Kaderempfehlung erhalten.

Risiko reduzieren

Im Rahmen der Personensicherheitsprüfung sämtlicher Stellungspflichtiger wurden letztes Jahr 182 Risikoerklärungen erlassen. Mit der Durchführung von Personensicherheitsprüfungen anlässlich der Rekrutierung will die Armee verhindern, dass Personen, die ein mögliches Risiko für sich oder ihr Umfeld darstellen, eine Armeewaffe erhalten.

Eine medizinische Untauglichkeit kann rein körperliche, rein psychische oder gemischte Ursachen haben. Bei den körperlichen Ursachen stehen Probleme im Bereich des Bewegungsapparates im Vordergrund. Im psychischen Bereich sind Defizite bei der psychischen Belastbarkeit, Angststörungen sowie Drogenkonsum häufige Gründe.


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Stefan Hofer
Armeesprecher
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