Anpassungen in der Umsetzung von Passar

Bern, 23.09.2024 - Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) hat Bilanz zu den ersten Umsetzungsetappen seines neuen Warenverkehrssystems Passar gezogen. Das Fazit fällt insgesamt positiv aus: Das System ist stabil, gezielte technische Massnahmen sind bereits umgesetzt oder in Umsetzung. Es zeigte sich gleichzeitig, dass das Einspielen in der Praxis mehr Zeit und Begleitung erfordert. Um diesen Bedürfnissen der internen und externen Nutzer noch besser Rechnung zu tragen, passt das BAZG in Abstimmung mit der Wirtschaft das Vorgehen für die Umsetzung der weiteren Funktionsblöcke von Passar an.

Passar ist das neue Warenverkehrssystem des BAZG für die digitale Abwicklung der Zollverfahren. Es wird seit dem 1. Juni 2023 in mehreren Etappen in Betrieb genommen und löst die bisherigen Frachtanwendungen NCTS und E-dec schrittweise ab, bei NCTS ist dies mittlerweile bereits vollständig erfolgt. Passar ist Teil des Programms DaziT.

Periodische Evaluation

Das BAZG evaluiert periodisch die Fortschritte der verschiedenen in die Praxis umgesetzten neuen DaziT-Anwendungen. Basierend darauf passt es die weiteren Umsetzungsschritte laufend an die Bedürfnisse der Nutzer sowie sich allenfalls ändernde Rahmenbedingungen an. Nach den im Frühling 2024 fristgerecht realisierten Umstellungsmeilensteinen (Passar 1.0) hat das BAZG eine Gesamtbeurteilung von Passar vorgenommen. Im Zentrum standen dabei der technische Stand, die Sicht der Nutzer intern und extern sowie das nationale und internationale Umfeld. Weiter führte das BAZG eine Umfrage bei Anbietern von Drittsoftware mit Schnittstellen zu Passar durch. Dabei zeigte sich, dass das Einspielen in der Praxis mehr Zeit und Begleitung braucht als einberechnet, sowohl innerhalb des BAZG wie auch seitens Wirtschaft. Deshalb hat die Geschäftsleitung des BAZG beschlossen, das Vorgehen und den Zeitplan zur Einführung der weiteren Ausbauschritte von Passar in Abstimmung mit den Wirtschaftsverbänden neu zu priorisieren und anzupassen.

Konsolidierung und Priorisierung

Konkret wird die Konsolidierungsphase von Passar 1.0 gegenüber der ursprünglichen Planung verlängert und mit mehr Ressourcen dotiert. Nebst gezielten technischen Massnahmen wird die Begleitung auf Ebene Kommunikation, Schulung und Support verstärkt. Darauf aufbauend richtet das BAZG die anstehenden Ausbauschritte von Passar noch besser auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und der Wirtschaft aus. Die bisher aufgeteilten Funktionsblöcke im Bereich der Einfuhr werden nun zu einem Paket zusammengefasst (Passar 2.0), um das alte System E-dec Import mit nur einer Umstellung vollständig ablösen zu können. Damit wird einem Wunsch der Wirtschaft Rechnung getragen. Der restliche Teil (Weiterentwicklungen und Digitalisierung von Papierformularen) wird zugunsten der Einfuhr repriorisiert und folgt im Verlaufe des Jahres 2027 (Passar 3.0).

DaziT weiterhin auf Kurs

Das Programm DaziT bleibt insgesamt auf Kurs. Die bisherigen Ziele wurden unter Einhaltung des Budgets erreicht und kommen bereits in verschiedenen Bereichen zum Tragen. Mehr als 40 IT-Systeme wurden schon modernisiert und in den produktiven Betrieb überführt. Im Bereich der Personenkontrolle wurden beispielsweise das neue Grenzkontrollsystem bocoa und mehrere Kontrollapps eingeführt, bei der Abgabenerhebung wurden unter anderem die E-Vignette, EETS oder auch die digitale Erhebung der Biersteuer Biera realisiert und im Bereich IT-Infrastrukturen und Querschnittsysteme wurde etwa das ePortal geschaffen und die Stammdaten zentralisiert.

Die Anpassungen des Vorgehens bei der Umsetzung von Passar haben keine finanziellen Folgen für DaziT, sofern das Programm im vorgesehenen Umfang umgesetzt wird. Die Mittel aus dem Verpflichtungskredit von 393 Millionen Franken reichen nach heutigem Kenntnisstand aus und können auch nach 2026 bezogen werden.


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