Gemeinsame Bekämpfung der Moderhinke: nationale Aktion zur Verbesserung der Gesundheit der Schafe

Bern, 25.09.2024 - Am 1. Oktober 2024 beginnt die schweizweite Bekämpfung der Moderhinke. Diese ansteckende und schmerzhafte Krankheit befällt vor allem Schafe. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hat in Zusammenarbeit mit den kantonalen Veterinärdiensten und den wichtigsten Akteuren der Branche die verschiedenen Schritte des Bekämpfungsprogramms erarbeitet. Mit dieser strategischen Initiative soll die Zahl der von Moderhinke betroffenen Betriebe in maximal fünf Jahren auf unter ein Prozent gesenkt werden. Dies ermöglicht, das Wohlbefinden der Schafe zu verbessern und die Schafhalterinnen und Schafhalter zu unterstützen. Für Menschen ist diese Krankheit ungefährlich.

Die Moderhinke ist eine ansteckende Klauenkrankheit, von der jedes vierte Schaf in der Schweiz betroffen ist, also rund 113 000 Tiere. Diese schmerzhafte Krankheit, die bis heute mithilfe von Bädern und Antibiotika behandelt wurde, führt oft dazu, dass betroffene Tiere nicht mehr normal gehen können und auf den Knien grasen müssen. Aus Gesundheits- und Tierschutzgründen, aber auch um die wirtschaftlichen Einbussen der Tierhalterinnen und Tierhalter zu mildern, muss die Moderhinke systematisch bekämpft werden. Eine nationale Koordination ist unerlässlich, um die sanierten Herden vor Reinfektionen zu schützen und die Nachhaltigkeit der Bekämpfungsmassnahmen zu garantieren. Damit das Programm erfolgreich und wirksam ist, ist eine gute Zusammenarbeit aller Partner erforderlich.

Die Prävalenz der Krankheit auf unter 1 Prozent senken
Das Bekämpfungsprogramm muss ermöglichen, die Moderhinke in der ganzen Schweiz zu bekämpfen. In den kommenden fünf Jahren werden daher zwischen dem 1. Oktober und dem 31. März alle Schafhaltungen untersucht. Schafhalterinnen und Schafhalter mit positiven Herden müssen ihre Herden sanieren. Ziel ist es, dass nach fünf Jahren die Moderhinke in der Schweiz nur noch in weniger als einem Prozent aller Schafhaltungen vorkommt. Eine der zentralen Massnahmen besteht in der strengen Anwendung von Hygienemassnahmen (Prävention von Reinfektionen) durch die Schafhalterinnen und Schafhalter. Mit dem Programm soll auch das Leiden der Schafe verringert, die wirtschaftlichen Verluste der Schafhalterinnen und Schafhalter reduziert und ein übermässiger Einsatz von Antibiotika verhindert werden. Gleichzeitig fördert das Programm die Forschung und Innovation, um neue wirksame Lösungen zur Bekämpfung der Moderhinke zu entwickeln.

Hans Wyss, Direktor des BLV, äussert sich dazu wie folgt: «Die Moderhinke bei Schafen ist eine Krankheit, die nicht nur das Tierwohl, sondern auch die Rentabilität der Schafbetriebe betrifft. Es ist wichtig, proaktiv Massnahmen zu ergreifen, um unsere Herden zu schützen und unsere Schafhaltungen zu unterstützen. Die nationale Bekämpfungskampagne ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Sanierung dieser Krankheit. Gemeinsam können wir die Tiergesundheit und die wirtschaftliche Tragfähigkeit unserer Schafbranche verbessern.»

Wie alles begann
In den Kantonen Graubünden und Glarus wird die Moderhinke bei Schafen bereits seit Jahrzehnten bekämpft, aber trotz der Sanierungsmassnahmen kommt es immer wieder zu Reinfektionen. Im Juni 2015 hat das Parlament deshalb den Bundesrat beauftragt, die Bekämpfung der Moderhinke schweizweit zu koordinieren (Motion Hassler 14.3503). Am 31. März 2021 hat der Bundesrat die Tierseuchenverordnung (TSV) entsprechend geändert und in mehreren Kantonen ein freiwilliges Sanierungsprogramm lanciert, um Erfahrungen zu sammeln und die Branche zu unterstützen.


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