Armee setzt Unwetterhilfe im Tessin fort und baut eine Unterstützungsbrücke

Bern, 11.07.2024 - Die Schweizer Armee erstellt in der Gemeinde Cevio in diesen Tagen einen Ersatz für die Visletto-Brücke, die bei den Unwettern von Ende Juni zerstört wurde. Gleichzeitig hat das Geniebataillon 6 im Wallis seinen Einsatz im Rahmen der Katastrophenhilfe abgeschlossen.

Seit dem 1. Juli 2024 stehen Teile der Schweizer Armee im Einsatz, um die von den Unwettern von Ende Juni besonders betroffenen Kantone Wallis und Tessin auf deren Ersuchen hin bei der Bewältigung der Unwetterschäden zu unterstützen. Die militärische Katastrophenhilfe, ursprünglich auf den 10. Juli befristet, wurde auf Gesuch des Kantons Tessin bis zum 21. Juli verlängert, im Wallis endete der Einsatz wie geplant am 10. Juli.

Im Kanton Tessin unterstützt die Armee die Wiedererstellung lebenswichtiger Infrastruktur im Maggiatal. Teile des Katastrophenhilfe-Bereitschaftsbataillons erstellen in diesen Tagen in der Gemeinde Cevio eine 61 Meter lange und 4,8 Meter breite Unterstützungsbrücke mit einer Tragfähigkeit von 40 Tonnen als Ersatz für die eingestürzte Visletto-Brücke. Bis anhin diente ein Steg als Notlösung, seine Befahrbarkeit und Belastbarkeit ist jedoch stark beschränkt.

Zugang für schwere Mittel

Mit der Unterstützungsbrücke des Typs Mabey der Schweizer Armee werden das obere das untere Maggiatal wieder verbunden, um insbesondere das bisher abgeschnittene Unwettergebiet Val Bavona und Lavizzara wieder für Hilfe auch mit schweren Mitteln zugänglich zu machen. Um die militärische Unterstützungsbrücke bauen zu können, ist eine Furt südlich der Visletto-Brücke nötig, damit Baumaschinen zur Einbaustelle nördlich der eingestürzten Brücke gelangen können. Weitere Voraussetzungen für die Erstellung der militärischen Unterstützungsbrücke wie Widerlager (Brückenköpfe) oder Ufersicherung sind Angelegenheit der zuständigen zivilen Tessiner Behörden.

Die Luftwaffe hat zugunsten des Kantons Tessin bis Montag mit rund 70 Flugstunden von Superpuma und Eurocopter 635 Hilfe geleistet und damit den zivilen Behörden ein umfassendes Lagebild ermöglicht, 445 Personen evakuiert und rund 22 Tonnen Material transportiert.

Katastrophenhilfe-Einsatz im Wallis abgeschlossen

Im Kanton Wallis haben am 10. Juli die Katastrophenhilfe-Einsätze des Geniebataillons 6 geendet. Zuletzt standen rund 300 Soldatinnen und Soldaten im Saastal, im Goms sowie im Val d'Anniviers im Einsatz, um Verkehrsträger freizuräumen und Schuttmaterial abzutragen. Das Geniebataillon 6 beendet per Ende dieser Woche seinen ordentlichen Wiederholungskurs und gibt dabei auch seine zusätzlich erhaltenen schweren Mittel (Baumaschinen) an die Logistikbasis der Armee zurück.

Das Katastrophenhilfe-Bereitschaftsbataillon hat die ihm zugewiesenen Aufträge der zivilen Behörden im Raum Siders und Chippis bereits am 04. Juli abgeschlossen. Die Truppe hat dabei Wasser abgepumpt, Schlamm und Geröll beseitigt und damit zum Erhalt und Betrieb lebenswichtiger Infrastruktur beigetragen.

Darüber hinaus leistete die Luftwaffe zu Beginn mittels Luftaufklärung einen Beitrag zum Lagebild und unterstützte so auch bei der Suche nach vermissten Personen.

Weitere Gesuche aus dem Kanton Wallis für Leistungen der Armee zur Behebung von Unwetterschäden werden unter den Bestimmungen der Verordnung über die Unterstützung ziviler oder ausserdienstlicher Tätigkeiten mit militärischen Mitteln (VUM) geprüft. Diese Verordnung ermöglicht unter bestimmten Voraussetzungen den Einsatz militärischer Mittel für Angelegenheiten, die von nationaler oder internationaler Bedeutung oder von öffentlichem Interesse sind.


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