Berufliche Vorsorge: Bericht über die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen und Lebensversicherer
Der Bundesrat hat den jährlichen Bericht des Bundesamtes für
Sozialversicherung über die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen und
der Lebensversicherer in der beruflichen Vorsorge zur Kenntnis genommen. Die
finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen hat sich im letzten Jahr infolge
der positiven Entwicklung der Finanzmärkte leicht verbessert. Per 31.
Dezember 2004 befanden sich 10.1 Prozent der Vorsorgeeinrichtungen in
Unterdeckung ( Ende 2003: 11.2%). Zwar dürfte die erfreuliche Entwicklung
der Finanzmärkte in diesem Jahr zu einer weiteren Entspannung der Lage
führen, doch sind die Folgen der negativen Börsenjahre noch immer spürbar.
Weniger Einrichtungen in Unterdeckung
Das Bundesamt für Sozialversicherung hat bei den Aufsichtsbehörden der
beruflichen Vorsorge wie in den Vorjahren eine Umfrage zur Unterdeckung der
Vorsorgeeinrichtungen durchgeführt. Daraus geht hervor, dass sich von den
registrierten und nichtregistrierten Kassen Ende 2004 353
Vorsorgeeinrichtungen oder 10.1% in Unterdeckung befanden. Ende 2003 waren
es noch 486 Vorsorgeeinrichtungen oder 11.2%. Werden nur die registrierten
Vorsorgeeinrichtungen betrachtet, so befanden sich 14.4% in Unterdeckung
(2003: 17%). Bezogen auf die Bilanzsumme der registrierten
Vorsorgeeinrichtungen beläuft sich die Unterdeckung auf rund 25.7 Milliarden
Franken. Der kleinere Teil davon, knapp 7 Milliarden Franken, entfällt auf
Vorsorgeeinrichtungen ohne Staatsgarantie. Die Zahlen 2004 sind
provisorische Werte aufgrund von 85% aller Kassen in Unterdeckung, die
Zahlen 2003 hingegen basieren auf einer Vollerfassung der Kassen in
Unterdeckung (inkl. Nacherhebung).
Risikofähigkeit bleibt eingeschränkt
Trotz diesen Verbesserungen bleibt die finanzielle Lage vieler
Vorsorgeeinrichtungen angespannt. Viele Vorsorgeeinrichtungen weisen
ungenügende Wertschwankungsreserven auf. Gemäss einer Umfrage der
Complementa Investment-Controlling AG wiesen per Ende 2004 rund 47% der
befragten privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen eine eingeschränkte
Risikofähigkeit auf. Die Fähigkeit, die Schwankungen der Finanzmärkte
auszugleichen, ist demnach bei vielen Kassen eingeschränkt. Die Entwicklung
der Finanzmärkte in diesem Jahr dürfte jedoch zu einer weiteren Verbesserung
der finanziellen Situation der Vorsorgeeinrichtungen führen.
Auch bei den Lebensversicherern konnte eine Verbesserung der Situation
festgestellt werden. Vereinzelt haben sich allerdings Anbieter von
Dienstleistungen im Bereich der beruflichen Vorsorge vom Markt
zurückgezogen.
Zusammenfassung der Resultate
(Resultate 2003 inkl. Nacherhebung; Sammeleinrichtungen nicht
berücksichtigt)
Vorsorgeeinrichtungen
31.12.2004 in Unterdeckung
31.12.2004
in %
31.12.2004
Unterdeckung
Mio. Fr.
31.12.2003
in Unter-
deckung
31.12.2003
In %
Registrierte
Ohne Staatsgarantie
261
12.6%
6'927
382
15.6%
Mit Staatsgarantie
51
62.2%
18'774
49
56.3%
Total registrierte
312
14.4%
25'701
431
17.0%
Nicht registrierte
Ohne Staatsgarantie
40
3.0%
111
55
3.0%
Mit Staatsgarantie
1
50.0%
1
0
- %
Total nichtregistrierte
41
3.1%
112
55
3.0%
Total aller Vorsorge-
einrichtungen in Unterdeckung
353
10.1%
25'813
486
11.2%
Registrierte Vorsorgeeinrichtungen versichern im Minimum das Obligatorium
gemäss BVG.
Nicht registrierte Vorsorgeeinrichtungen versichern nicht das
BVG-Obligatorium, sondern nur überobligatorische Leistungen.
EIDG. DEPARTEMENT DES INNEREN
Presse- und Informationsdienst
Auskünfte: Tel. 031 322 94 18
Joseph Steiger
Bundesamt für Sozialversicherung
Der Bericht inkl. Anhang ist im Internet verfügbar unter
www.bsv.admin.ch/bv/grundlag/d/index.htm