3003 Bern, 10. Mai 2004 Medieninformation Wangen an der Aare (BE), Chamblon (VD), Thun (BE): Drei Waffenplätze der Schweizer Armee erhalten Umweltzertifikat Drei Waffenplätze der Schweizer Armee werden in diesen Wochen mit dem Zertifikat "Naturpark der Schweizer Wirtschaft" ausgezeichnet. Als erster Waffenplatz wird am 11. Mai 2004 Wangen an der Aare zertifiziert. Das Zertifikat erhält, wer mindestens 30% der Fläche naturnah gestaltet. Damit werden schon sieben Ausbildungsplätze der Schweizer Armee für ihr Umweltengagement ausgezeichnet. Bereits im Mai 2001 war der Waffenplatz Herisau-Gossau zertifiziert worden. Im Jahr 2003 erhielten die Waffenplätze Frauenfeld und Mels und das Zeughausareal Brugg diese Auszeichnung. Die Stiftung "Natur & Wirtschaft" hat den Leitern der Waffenplätze Wangen an der Aare/Wiedlisbach, Chamblon und Thun das Zertifikat: "Naturpark der Schweizer Wirtschaft" übergeben. Die Stiftung, die vom Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), dem Verband Schweizer Gasindustrie, dem schweizerischen Fachverband für Sand und Kies und der Swisscom getragen wird, zeichnet Schweizer Unternehmen aus, die mindestens 30 % ihrer Betriebsfläche naturnah gestalten. Bis heute wurden über 200 Unternehmen als "Naturparks der Schweizer Wirtschaft" ausgezeichnet. Die sieben Ausbildungsplätze der Schweizer Armee gehören bezüglich Lebensraum- und Artenreichtum zu den wertvollsten der ausgezeichneten Areale. VBS fördert naturnahe Gestaltung Das VBS, mit 25'000 Hektaren der grösste Landbesitzer der Schweiz, engagiert sich seit Jahren für die Umwelt. Auf Waffen- und Schiessplätzen wird mittels Nutzungsregelungen eine optimale Abstimmung der militärischen Ausbildung mit Naturwerten und Drittnutzung herbeigeführt. Wertet ein Waffenplatz sein Areal zudem massgebend ökologisch auf, beantragt das Kompetenzzentrum Natur VBS bei der Stiftung "Natur & Wirtschaft" die Zertifizierung als "Naturpark der Schweizer Wirtschaft". Regionale Besonderheiten der ausgezeichneten Waffenplätze Auf den 104 Hektaren Umschwung des Waffenplatzes Wangen/Wiedlisbach wurde eine ganze Reihe von Massnahmen ergriffen, damit sich die Natur entfalten kann. Feuchtgebiete und Tümpel wurden neu angelegt. Durch das gezielte Holzen von randständigen Bäumen wurde ein gestufter Waldsaum von ca. 800 m geschaffen. Altholz und Steinhaufen wurden als Lebensräume für Reptilien aufgeschüttet. Zwischen übenden Rettungs- und Transporttruppen leben bedrohte Arten wie Ringelnattern, Neuntöter, Prachtlibellen und viele andere. 149 Hektaren, davon 30 Hektaren Wald: So präsentiert sich der Waffenplatz Chamblon. In seinem Zentrum findet sich ein national bedeutendes Amphibien-Laichgebiet. Der Waffenplatz Chamblon ist zudem Lebensraum für weitere seltene Arten, wie zum Beispiel die Aspisviper, den Springfrosch und die Nachtigall. Die kleinstrukturierte traditionelle Kulturlandschaft mit ihren Hecken, Trockenmauern, Magerwiesen und einem Flachmoor konnte durch den Waffenplatz Chamblon vor der landwirtschaftlichen Intensivierung bewahrt und seit einigen Jahren gezielt aufgewertet werden. Mit 585 Hektaren ist Thun der grösste Waffenplatz der Schweizer Armee. Wo regelmässig Panzer-Übungen stattfinden, haben sich wertvolle Biotope für seltene Pflanzen- und Tierarten entwickelt. Bodenbrüter, wie der Flussregenpfeifer oder das Schwarzkehlchen leben hier und teilen ihren Lebensraum mit weiteren Vogel- und Amphibienarten, Reptilien, Libellen und Heuschrecken. Manche Arten sind so empfindlich, dass die Freizeitnutzung des Waffenplatzes bereits 1998 geregelt werden musste und einige Arealflächen zu Sperrgebieten erklärt wurden. EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT Information