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Jahresbilanz der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) - Rund 400 Ereignisse im Jahr 2002

8044 Zürich, 3. Januar 2003

Medieninformation

Jahresbilanz der Nationalen Alarmzentrale (NAZ)

Rund 400 Ereignisse im Jahr 2002

Im letzten Jahr wurden der Nationalen Alarmzentrale (NAZ) insgesamt 399
Ereignisse gemeldet. Gegenüber dem Höchstwert im "Krisenjahr 2001" bedeutet
dies einen Rückgang von rund 25%. Neu leitet die Nationale Alarmzentrale
auch Unwetterwarnungen von MeteoSchweiz an die zuständigen kantonalen
Stellen weiter.
Im abgelaufenen Jahr hatten die zwölf Pikettdienstleistenden der NAZ
insgesamt 399 Ereignisse zu beurteilen. Nachdem die Pikettfälle in den
letzten Jahren stets zugenommen hatten, nahm die Ereigniszahl 2002 zum
ersten Mal wieder ab und erreichte ungefähr den Wert des Jahres 2000. Der
Rückgang der Ereigniszahl beschränkte sich aber im Wesentlichen auf zwei
Ereignistypen: Einerseits gab es im Jahr 2002 in der Schweiz keine weiteren
Anthraxverdachtsfälle, anderseits mussten vom Schweizerischen Erdbebendienst
lediglich Meldungen zu 34 Erdbeben an die Einsatzzentralen der
Kantonspolizeien weitergeleitet werden - verglichen mit 75 im Vorjahr.

Meldungen aus dem Ausland dominierten erneut
Wie in den Vorjahren betrafen rund 75% der Meldungen Ereignisse im Ausland.
Dabei standen wiederum die Kernkraftwerke in den ehemaligen Ostblockländern
und Japan an der Spitze. Eine Vielzahl von Meldungen betrafen aber auch den
illegalen Handel oder Schmuggel von radioaktivem Material auf praktisch
allen Kontinenten. So musste die NAZ in Zusammenarbeit mit dem Labor Spiez
auch eine Beurteilung über die Gefährdung durch "schmutzige Bomben"
(Sprengkörper, vermischt mit radioaktivem Material) vornehmen, nachdem
vermutet wurde, dass Terroristen des al Kaida-Netzwerkes über solche Waffen
verfügen könnten.
Im Inland waren Erdbebenmeldungen der häufigste Ereignistyp. In elf Fällen
musste die NAZ Strahlenschutzspezialisten des Paul-Scherrer-Institutes (PSI)
zu Transportunfällen mit radioaktiven Substanzen beordern. Bei keinem der
Ereignisse wurden aber Mensch oder Umwelt in Mitleidenschaft gezogen.

Weiterleitung von Unwetterwarnungen
Seit Mitte Juli leitet die NAZ auch Unwetterwarnungen von MeteoSchweiz an
die Einsatzzentralen der Kantonspolizeien weiter. Damit konnten politische
Forderungen erfüllt werden, die im Zusammenhang mit dem Orkan "Lothar"
gestellt wurden. Allein in der zweiten Hälfte des Jahres 2002 wurden 87
Meldungen zu 21 Unwetterereignissen vermittelt. Bei all diesen Unwettern
bleibt die meteorologische Beurteilung in den Händen von MeteoSchweiz. Die
Mitarbeiter der NAZ sind dagegen für die krisensichere und zeitgerechte
Weiterleitung der Meldungen an die Einsatzkräfte des Bevölkerungsschutzes
sowie für die Qualitätssicherung im Bereich des Notfallmanagements
verantwortlich.

Wechsel ins Bundesamt für Bevölkerungsschutz
Am 1. Januar 2003 wechselte die Nationale Alarmzentrale vom
Generalsekretariat VBS ins neue Bundesamt für Bevölkerungsschutz. Zusammen
mit dem Labor Spiez (LS), der Abteilung Presse und Funkspruch (APF) und
Teilen des ehemaligen Bundesamtes für Zivilschutz bildet sie den
Bevölkerungsschutz auf Stufe Bund. Trotz der neuen organisatorischen
Eingliederung bleibt die NAZ als Fachstelle des Bundes für ausserordentliche
Ereignisse an ihrem angestammten Standort am Zürichberg.

SPORT EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND
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