Abschiedsbesuch von Bundespräsident Adolf Ogi bei den Gelbmützen

3003 Bern, 19. Dezember 2000 Medieninformation Abschiedsbesuch von Bundespräsident Adolf Ogi bei den Gelbmützen Bundespräsident Adolf Ogi, Chef des VBS, reist am kommenden Freitag in Begleitung mehrerer Parlamentarier und des Generalstabschefs nach Bosnien-Herzegowina, um das letzte Kontingent der Schweizer Gelbmützen offiziell zu verabschieden. Die Gelbmützen-Mission wird gemäss Bundesratsbeschluss am kommenden 31. Dezember beendet. Während viereinhalb Jahren hatten Freiwillige der Armee die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in Bosnien-Herzegowina logistisch unterstützt. In einem Schreiben der OSZE ist dieser Einsatz gewürdigt und verdankt worden. Bundespräsident Adolf Ogi wird am Freitagmorgen von Sarajevo aus vorerst nach Visegrad fliegen, wo er Vertreter der UNO-Flüchtlingsorganisation UNHCR und nach Bosnien zurückgekehrte Flüchtlingsfamilien treffen wird. Dabei übergibt er dem UNHCR symbolisch rund 100 Wohn- und Arbeitscontainer, die von den Gelbmützen nicht mehr benötigt werden. In Sarajevo stehen anschliessend ein Treffen mit dem Dreier-Präsidium des Staates Bosnien-Herzegowina und ein Besuch der Polizeiakademie auf dem Programm. In dieser Akademie unterstützt die Schweiz ein langfristiges Ausbildungsprogramm. Die eigentliche Dank- und Schlusszeremonie im Beisein von OSZE-Vertretern findet schliesslich im Camp der Gelbmützen statt. In der Begleitung des Bundespräsidenten befinden sich unter anderen der Präsident der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrates, Boris Banga, sowie die SIK-Mitglieder Nationalrat Josef Leu und Ständerätin Christiane Langenberger sowie der Generalstabschef, Korpskommandant Hans-Ulrich Scherrer. Der Generalstabschef, der traditionellerweise während der Feiertage die Armeekontingente im Ausland besucht, wird in der Altjahreswoche auch zur Schweizer Kompanie SWISSCOY im Kosovo reisen. Hohes Lob der OSZE In einem Brief an Bundespräsident Ogi hatte sich der Generalsekretär der OSZE, Jan Kubis, im November für die Unterstützung seiner Organisation durch die Gelbmützen bedankt. Die Gelbmützen hätten ausgezeichnete und engagierte Arbeit geleistet. Ohne sie hätte die OSZE ihre Aufgabe in Bosnien-Herzegowina nicht erfüllen können. Das Schweizer Engagement hat auch international ein positives Echo gefunden. Abbau bis Ende März 2001 Zur Zeit befinden sich rund 40 Gelbmützen beiderlei Geschlechts in Bosnien-Herzegowina. Das Abbaudetachement von 30 Personen wird vom Cheflogistiker der Abteilung Friedenserhaltende Operationen im Generalstab, Oberstleutnant Peter Haldimann, geleitet. Es soll seine Arbeit Ende März 2001 beendet haben. Erfolgreiche Mission Die Swiss Headquarters Support Unit (SHQSU), im Volksmund wegen der Farbe ihrer Béréts auch Gelbmützen genannt, blickt auf eine erfolgreiche Mission zurück. Zwischen Juli 1996 und Dezember 2000 erbrachte sie für die OSZE Dienstleistungen in den Bereichen Transporte (Luft und Strasse), Postdienst, Reparatur aller Fahrzeuge sowie medizinische Betreuung. Sie operierte vom Hauptquartier in Sarajevo sowie den vier Aussenstationen in Mostar, Tuzla, Bihac und Banja Luka aus. Rund 420 Personen waren zwischen Juli 1996 und Dezember 2000 als Gelbmützen im Einsatz, was einem durchschnittlichen Bestand von 55 Personen entspricht. Es handelte sich um unbewaffnete, freiwillige Armeeangehörige, die sich in der Regel für einen sechsmonatigen Einsatz verpflichteten. Die Kosten der SHQSU-Mission beliefen sich auf 46,9 Millionen Franken. Insgesamt spedierten die Gelbmützen 98,9 Tonnen Post, leisteten 24'755 Stunden Reparaturarbeit (ohne Anfahrts- und Bergezeiten), legten 3,7 Millionen Kilometer auf den Strassen zurück, erbrachten 4990 Flugstunden und 8110 medizinische Konsultationen. Die von den Gelbmützen geleistete Arbeit wird nun schrittweise von Einheimischen übernommen. EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT Information