Führungsstab für Bewältigung der Orkanschäden
MEDIENMITTEILUNG
Anträge zu Orkanschäden werden für März vorbereitet
Führungsstab für Bewältigung der Orkanschäden
Die Schäden, welche der Sturm Lothar am Stephanstag verursacht hat, müssen
erneut nach oben korrigiert werden. 10 Millionen Kubikmeter Holz hat der
Orkan nach neusten Angaben der Kantone gefällt. Die Zahl wurde an einer
Lagekonferenz ermittelt, zu der die Forstdirektion des BUWAL in Bern
eingeladen hatte. Dabei wurde ein nationaler Führungsstab gebildet. Er hat
die Aufgabe, die Arbeiten zu koordinieren und die Grundlagen für Anträge
an den Bundesrat vorzubereiten. Chef des Führungsstabes ist Werner
Schärer, Eidgenössischer Forstdirektor im BUWAL.
Bis heute hat ein ad-hoc-Führungsstab der Eidgenössischen Forstdirektion im
BUWAL die Entscheide getroffen. An der Konferenz in Bern wurde ein
nationaler Führungsstab gebildet. Er soll eine Strategie zur Bewältigung
der Orkanschäden entwickeln, die Arbeiten koordinieren und informieren.
Gleichzeitig soll er die Grundlagen vorbereiten, damit das UVEK eine
Vorlage für den Bundesrat vorbereiten kann. Gestützt auf Artikel 28 des
Waldgesetzes kann das Parlament bei Waldkatastrophen "ausserordentliche
Vorkehren" treffen. Gemäss Gesetzestext kann die Bundesversammlung "mit
allgemeinverbindlichem, nicht referendumspflichtigem Bundesbeschluss
Massnahmen ergreifen, die insbesondere der Erhaltung der Wald- und
Holzwirtschaft dienen".
Im schlanken Führungsstab sind Vertreter aller interessierten
Organisationen vertreten:
Othmar Wüest, Präsident der Kantonsoberförsterkonferenz, Heinz Balsiger,
Waldamt des Kantons Bern, Hansruedi Streiff, Schweizerischer Sägerei- und
Holzindustrie-Verband, Urs Amstutz und Rudolf Kull , Waldwirtschaft
Verband Schweiz, Marc-André Houmard, Schweizerische
Holzwirtschaftskonferenz.
Der Führungsstab wird am Freitag zu einer ersten Sitzung zusammentreten.
An der Lagekonferenz in Bern nahmen 40 Vertreter folgender Organisationen
teil:
Kantonsoberförsterkonferenz (KOK), Eidgenössische Forschungsanstalt für
Wald Schnee und Landschaft (WSL), Schweizerische Holzwirtschaftskonferenz
(HWK), Waldwirtschaft Verband Schweiz (WVS), Schweizerischer Sägerei- und
Holzindustrie-Verband (SHIV), Verband Schweizerischer Rund- und
Schnittholzhändler (VSRH), Verband Schweizerische Forstunternehmungen
(VSFU), SUVA, WWF Schweiz, Pro Natura.
Die Vertreter verschiedener Interessen haben sich in Bern in gutem
Einvernehmen auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt.
Sturmschäden auf Internet
Der neuste, aktualisierte Stand der Sturmschäden wird auf der BUWAL
-Homepage gemeldet: www.admin.ch/buwal/d/index.htm
Warnung
Vom Sturm geschädigte Wälder sind ein gefährliches Gebiet. Beim Aufräumen
nach dem Sturm Vivian im Jahre 1990 hat es 31 Todesopfer unter den
Waldarbeitern gegeben, weil die ineinander verkeilten Bäume unter
Spannung stehen. Gefahr besteht auch für Spaziergänger in geschädigten
Gebieten. Nutzen Sie den Wald weiterhin als Erholungsgebiet, aber machen
Sie einen weiten Bogen um sturmgeschädigte Waldpartien.
Wo soll das Sturmholz liegen gelassen und wo soll es geräumt werden?
Nach dem Orkan Vivian, der am 27./28. Februar 1990 über die Schweiz fegte,
hat das BUWAL den Auftrag zu verschiedenen Langzeitforschungsprojekten
gegeben. Dabei wurde erforscht, was auf Windwurfflächen passiert, wenn das
Sturmholz liegen bleibt, und was geschieht, wenn geräumt wird. Auf Grund
dieser Ergebnisse hat das BUWAL zusammen mit den interessierten Kreisen
eine Checkliste entwickelt. Sie dient als Entscheidungsgrundlage dafür,
was nun wo getan werden soll. Diese Erkenntnisse werden an einer
Pressekonferenz am Dienstag, 18. Januar, um 10.45 Uhr, im Bundeshaus
vorgestellt.
Bern, 4. Januar 2000
UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Pressedienst
Auskunft
Werner Schärer, Eidg. Forstdirektor, Eidg. Forstdirektion, Bundesamt für
Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), Tel. 031 324 78 36
Andrea Semadeni, Eidg. Forstdirektion, Bundesamt für Umwelt, Wald und
Landschaft (BUWAL), Tel. 031 324 77 82
Willy Geiger, Vizedirektor, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft
(BUWAL), Tel. 031 322 24 96