Auslandbeteiligungen der Telecom PTT: UVEK veranlasst externe Beurteilung
MEDIENMITTEILUNG
Auslandbeteiligungen der Telecom PTT: UVEK veranlasst
externe Beurteilung
Der Bundesrat hat an seiner heutigen Sitzung über die von der Telecom PTT bzw. der
Swisscom AG getätigten Auslandbeteiligungen diskutiert. Er nahm dabei von den
hohen Wertberichtigungen Kenntnis, welche aus einzelnen Engagements resultieren.
Das UVEK hat eine externe Beurteilung veranlasst. Der Bundesrat ist damit
einverstanden.
Die von der ehemaligen Telecom PTT eingegangenen Auslandengagements haben sowohl
in den letzten Geschäftsjahren der PTT bis Ende 1997 als auch im ersten Geschäftsjahr
der
Swisscom 1998 zu erheblichen Abschreibungen und Rückstellungen geführt. Die
neuerlichen Aufwendungen der Swisscom gründen in erster Linie auf dem am 18. März
1999
getroffenen Entscheid des Verwaltungsrates, die Beteiligungen in Malaysia und Indien
zu
verkaufen. Die beiden Beteiligungswerte sowie die ausstehenden Forderungen wurden
vollumfänglich wertberichtigt. Die Swisscom vermag trotzdem für das Geschäftsjahr
1998
einen Reingewinn in der erwarteten Höhe (1,555 Milliarde Franken) auszuweisen. Die
Dividende soll in der angekündigten Höhe (809 Millionen Franken) ausbezahlt werden.
Dem
Bund entstehen demnach keine Mindereinnahmen. Wegen den erwähnten beträchtlichen
Wertberichtigungen erscheint eine externe Beurteilung trotzdem gerechtfertigt. Das
UVEK
hat an Prof. Dr. Giorgio Behr von der Universität St. Gallen einen entsprechenden
Auftrag
erteilt, und der Bundesrat hat davon zustimmend Kenntnis genommen. Der Verwaltungsrat
der Swisscom gewährt dem Bund die dafür notwendige Einsicht in die Geschäftsbücher.
Erste Ergebnisse der Untersuchung sind im Sommer 1999 zu erwarten.
Der Bundesrat erörterte im Weiteren die Lehren, welche aus dem Auslandengagement
der
Telecom PTT gezogen wurden. Was den Bund angeht, wurden vor allem die bereits
verwirklichten Forderungen nach einer professionellen Zusammensetzung des
Verwaltungsrates der Swisscom sowie die gemäss neuem Aktienrecht eindeutige Zuweisung
der Verantwortungen erwähnt. Die Swisscom selbst hat ihre Auslandstrategie kritisch
überprüft und in der Folge eine massgebliche Kurskorrektur vorgenommen. Im Zentrum
der
neuen strategischen Ausrichtung steht die Ausweitung des Heimmarktes in Nachbarregionen
(„Heart of Europe-Strategie“) sowie die Entwicklung von Anschlussknoten in wichtigen
Städten („Hot Spots“).
Bern, 14. April 1999
UVEK Eidgenössisches Departement für
Umwelt, Verkehr, Energie, Kommunikation
Auskünfte: Claudine Godat Saladin, Pressechefin UVEK, Tel. 031/322 55 10