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Gute Sicherheit der Schweizer Kernanlagen im Jahre 1998


MEDIENMITTEILUNGGute Sicherheit der Schweizer Kernanlagen im Jahre 1998 Die Hauptabteilung 
für die Sicherheit der Kernanlagen (HSK) kann für das Jahr 1998 einen sicheren Betrieb 
der schweizerischen Kernanlagen bestätigen. Es wurden fünf klassierte Vorkommnisse 
registriert. Dies ist die tiefste Anzahl seit Jahren. Vier der Vorkommnisse wurden 
auf der international gebräuchlichen achtstufigen INES-Skala der Stufe 0 und eines 
der Stufe 1 zugeordnet. Die HSK zeigt sich zufrieden, dass sie im Jahre 1998 nur 
fünf Vorkommnisse (Vorjahr: 13) in Schweizer Kernanlagen gemäss den HSK-Richtlinien 
zu klassieren hatte, womit die seit Jahren tiefste Anzahl erreicht wurde. Vier davon 
ordnete die HSK auf der Bewertungsskala (INES) der Stufe 0 und eines (Vorjahr: zwei) 
der Stufe 1 zu. Das Paul Scherrer Institut (PSI), das in Würenlingen und Villigen 
nukleare Anlagen für die Forschung betreibt, hatte 1998 kein klassiertes Vorkommnis 
zu verzeichnen. Die INES-Skala der IAEA (Internationale Atomenergie Agentur, Wien) 
berücksichtigt neben der Beeinträchtigung der präventiven Sicherheit auch die Bestrahlung 
des Personals und die Abgabe radioaktiver Substanzen an die Umwelt. Die INES-Skala 
stuft die Vorkommnisse von 0 bis 7 ein, wobei 0 mit "Nicht sicherheitssignifikantes 
Vorkommnis" und 7 mit "Schwerwiegender Unfall" definiert sind.Die ungeplante Reaktorabschaltung 
im Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) vom 23. Juni 1998 führte zur Einstufung in "INES 
1". Nach einer routinemässig durchgeführten Überprüfung von Messstellen an den Frischdampfleitungen 
wurde anstelle eines Entwässerungsventils irrtümlich ein Frischdampf-Abblaseventil 
geöffnet, welches offen blieb. Im Verlaufe der Störfallbehandlung erfolgte nach 
knapp 15 Minuten eine automatisch ausgelöste Abschaltung des Reaktors infolge hoher 
Temperatur im sogenannten Torus (wassergefüllte Druckabbaukammer), wohin der abgeblasene 
Dampf eingeleitet worden war. Gemäss den Betriebsvorschriften des KKM hätte die 
Abschaltung schon vorher durch das Personal vorgenommen werden sollen. Ausschlaggebend 
für die Einstufung in "INES 1" waren ergonomische Aspekte sowie nicht adäquate Operateurhandlungen. 
Bei den über 500 Inspektionen, die die HSK im Jahre 1998 in den Kernanlagen durchführte, 
stellte sie generell einen guten Zustand der beaufsichtigten Kernanlagen, eine sorgfältige 
Betriebsführung und eine korrekte Ausführung der sicherheitsbezogenen Tätigkeiten 
fest. Die Aufsicht der HSK umfasst sicherheitstechnische, betriebliche und organisatorische 
Aspekte sowie den Strahlenschutz innerhalb und ausserhalb der Anlagen. Über die 
Massnahmen zur Vermeidung von Kontaminationen bei den Transporten abgebrannter Brennelemente 
wird die HSK zu einem späteren Zeitpunkt berichten.Im Jahresbericht der HSK, der 
jährlich über den Zustand der schweizerischen Kernanlagen informiert, werden die 
klassierten Vorkommnisse ausführlicher beschrieben und bewertet. Seine Publikation 
ist auf Ende Frühling geplant. Würenlingen, 11. Januar 1999	Hauptabteilung für die 
Sicherheit der KernanlagenKontaktperson der HSK: Anton Treier, Informationsbeauftragter; 
Telefon 056 / 310 38 70